Was auf jeden Fall ein Problem ist derzeit imho:
Die Gesellschaft und Wirtschaft hat sich in den letzten Jahr(zehnt)en stark verändert.
Viel mehr Automatisierung (und wir streben durch den Kapitalismus natürlich auch stark zu Effektivität) und durch medizinischen Fortschritt leben wir auch im Schnitt alle länger.
Automatisierung und Effektivität bedeutet aber auch das wir immer weniger Menschen brauchen um bestimmte Arbeiten zu verrichten.
Prinzipiell haben wir jetzt sicher (meine Vermutung) viel mehr Menschen die eben NICHT in die arbeitende Schicht gehören (Pensionisten, Kinder, Arbeitslose) als früher - und das wird weiter so gehen mit wachsender Bevölkerung, zunehmender Automatisierung und Globalisierung.
Das Problem dabei:
Die arbeitende/beitragende Schicht der Bevölkerung wird in Relation zur Gesamtanzahl gesehen immer kleiner, die Nutznießer daraus sind primär die Unternehmen.
Die nicht-arbeitende Schicht wird größer, benötigt insgesamt also immer mehr "Aufwand" den in unserem System der Staat tragen muss.
Unternehmen und Staat sind allerdings getrennt, sprich Unternehmen kommen nur insoweit für den anderen Teil auf insofern der Staat sie dafür besteuert.
Problem 2:
Unternehmen erpressen den Staat indem sie abwandern weil andere Staaten für sie bessere Konditionen anbieten. Staaten sind quasi gezwungen vor den Unternehmen zu buckeln weil sonst über kurz oder lang die Steuern zumindest für diesen einen Staat verloren gehen.
Jetzt besteuert der Staat Unternehmen nur soweit dass es keine Abwanderung gibt, die Arbeitskraft (also das Erzeugnis aka Geld) fließt allerdings nur in die Unternehmen - besonders in großen Unternehmen und deren Ziel ist es das quasi GAR NICHTS (bzw. so wenig wie möglich) davon zurück an den Staat wandert.
Der Staat ist im Moment auf verlorenen Posten.
Ich weiß nicht ob eine Robotersteuer die optimale Lösung ist, ich glaube sogar eher nicht. Aber es muss sich etwas ändern.
Vielleicht brauchen wir einfach eine weltweite Regierung alias EU - nur auf Welt-Ebene.
UND wir brauchen Kontrolle und definitive Regeln die Missbrauch (siehe Lobbyismus) bestrafen und vorbeugen.
> Warum? Ganz einfach weil das Konkurrenz-denken und gegenseitige Ausstechen der Staaten sie alle gegenseitig schwächt, und profitieren tun davon nur einige wenige.
Natürlich können wir auch die andere Richtung einschlagen und zu einzelnen Staaten zurückkehren, quasi wie es früher war.
Das bedeutet aber auch Rückschritt der Globalisierung - ich bezweifle dass das im Großen und Ganzen gewünscht ist (und prinzipiell aus theoretischer Sicht spricht ja nichts dagegen) und sicherlich auch nicht "Effektiv" (natürlich ist das Problem Lobbyismus dann kleiner - aber wohl kaum aus der Welt geschafft).
tl;dr:
Ich sehe prinzipiell kein Problem in dem Gedanken von einem bedingungslosem Grundeinkommen - aus theoretischer Sicht.
Wer nichts beitragen will, soll zumindest ein Dach über dem Kopf haben, genug zu Essen sowie die Basics (Telefon, Medien wie Internet; Kommunikation und Bildungsmöglichkeit).
Wer darüber hinaus mehr will kann etwas zur Gesellschaft beitragen und sich so mehr Luxus gönnen.
Ich denke das so etwas durchaus möglich ist mit der Wirtschaftsleistung die es auf der Welt gibt.
Natürlich stimme ich zu dass sich ein einzelner Staat so etwas aktuell vermutlich nicht leisten will, und Unternehmen diese Kosten auferlegen geht eben auch nicht so einfach (siehe restlicher Text oben)
Nur so ein philosophischer Gedanke der mir so gekommen ist